Fungizid Pflanzenschutzmittel
Fungizide im Getreide
- in Weizen, Gerste und anderen Kulturen in der Landwirtschaft
1845/46 – die Kartoffelernte in Irland fällt komplett aus. 1848 – in Frankreich wurden ca. 80% der Wein-Ernte vernichtet. Im Jahr 1916/17 kam es zum „Steckrübenwinter“ – die Liste könnte noch um einige weitere Katastrophen der europäischen Landwirtschaft erweitert werden. Ihnen allen gemeinsam ist dabei: die Ursache war Pilzbefall auf den Kulturen.
Denn als Parasiten dringen Pilze in die Zellen der Pflanzen ein, ohne dass die Wirtspflanze sofort abstirbt – sie ernähren und vermehren sich schließlich über Sporen. So können sich manche Pilzarten explosionsartig verbreiten – und einen Großteil der Ernte vernichten. Oder sogar die ganze Ernte.
Pflanzenschutzmittel
Anwendung gegen Pilzinfektionen
Besonders tückisch sind solche Pilzarten, die über 10 Jahre saprophytisch in der Erde leben wie beim Maisbeulenbrand. Sie brauchen keine Wirtspflanzen und infizieren den Acker bzw. die Saat jedes Mal neu. Um diesen Gefahren entgegenzuwirken, hat sich die Anwendung von Fungiziden, also Pflanzenschutzmittel gegen Pilze, in der Landwirtschaft bewährt. Diese Mittel können kurativ, protektiv oder aktiv bekämpfend arbeiten.
Seit vielen Jahren steuert ADAMA Pflanzenschutzlösungen zur Anwendung im Weinbau, Obstbau, Getreideanbau & Co. bei, um Ihre Kulturen vor Infektionen wie Septoria und Ramularia zu schützen und einen Befall zu verhindern.
Pilzwachstum hemmen, Pilzbefall stoppen
verschiedene Fungizide im Überblick
In Mitteleuropa herrscht ein feuchtes Klima – ein guter Nährboden für Pilzinfektionen. Deshalb sind landwirtschaftliche Unternehmen in Deutschland gut beraten, sich als Anwender grundsätzlich über das Thema sowie geeignete Pflanzenschutzmittel, ihre Wirkung sowie Anwendung zu informieren.
Zur Bekämpfung gibt es unterschiedliche Fungizid-Wirkungsweisen:
- Protektives Fungizid – verhindert in der Anwendung, dass Pilze überhaupt in die Pflanze eindringen und durch Sporen keimen können. Diese Methode zur Krankheitsbekämpfung ist mit hohem Arbeits- und Kostenaufwand verbunden – aufgrund von notwendigen Mehr-Spritzungen.
- Kuratives Fungizid – hält eine Pilzinfektion der Pflanze bereits im Anfangsstadium auf.
- Eradikatives Fungizid – kann sogar nach sichtbarem Befall Pilze erfolgreich bekämpfen. Allerdings gibt es diese Art Wirkstoff bisher nur für ektoparasitische Pilze, die außen auf der Pflanze auf dem Blatt sitzen, wie zum Beispiel Echter Mehltau.
Systemische Fungizide – nicht systemische Fungizide, also Kontaktfungizide
Unterschiede, Einsatzmöglichkeiten, Anwendung
Heute sind die meisten Fungizide auf dem Markt systemische Fungizide, weil sie nach der Anwendung in die Pflanzen eindringen und gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig wirken. Das sind klare Vorteile in der Wirkung. Der Nachteil: als single-site-Inhibitoren greifen diese systemischen Fungizide nur an einer Stelle der Pflanze an und die Gefahr einer Resistenzbildung gegen den chemischen Wirkstoff besteht. Das sehen wir am zunehmenden Wirkungsverlust von Azolen und Carboxamiden.
Die nicht-systemischen Fungizide – die sogenannten Kontaktfungizide – arbeiten als multi-site-Inhibitoren an mehreren Stellen der Pilzzelle, sodass sich keine Resistenzen entwickeln können. So weit, so vorteilhaft. Allerdings funktionieren Kontaktfungizide nur vorbeugend, also protektiv – und auch das Wirkungsspektrum dieser Mittel ist nicht so breit.
Pflanzenschutz und Resistenzen
Einsatztermin, Wirkstoffe, Dosierung und Anwendung im Mix
Wenn es darum geht, Pflanzen vor Pilzinfektionen zu schützen und durch die Anwendung geeigneter Mittel ihre Ausbreitung zu hemmen oder zu stoppen, geht es auch darum, Resistenzen gegen Fungizide zu vermeiden. Hier sind vor allem die Pilzkrankheiten wie Ramularia collo-cygni bei Gerste und Septoria tritici bei Weizen das Hauptproblem in Deutschland. Einige Fungizide bzw. Wirkstoffe zeigen bereits eine ausgeprägte Resistenz. Resistenz-Probleme, wenn auch nicht ganz so große, bereiten auch Mehltau und Netzflecken.
Ein konsequentes Resistenzmanagement mit den Kriterien Einsatztermin, der richtige Mix von Pflanzenschutzmitteln und ihrer Dosierung ist deshalb bei der Anwendung entscheidend – neben einer grundsätzlich hochwirksamen Fungizid-Formulierung als Pflanzenschutzmittel.
Wir empfehlen Ihnen vor allem, auf einen guten Mix aus Wirkstoffen zu setzen, um Resistenzen zu verhindern und trotzdem von einem breiten Wirkungsspektrum zu profitieren. Eine durchdachte Fungizidstrategie bildet hier eine solide Basis. Ihr ADAMA-Berater steht Ihnen gerne zur Seite.
Fungizide für die Landwirtschaft
ADAMA Pflanzenschutz – pragmatisch, praktisch, gut
ADAMA setzt alles daran, den landwirtschaftlichen Unternehmen sichere, einzigartige und hochwirksame Fungizide für den Pflanzenschutz zur Verfügung zu stellen. Wir arbeiten stetig und mit viel Engagement immer wieder an neuen, innovativen Formulierungen für Ihre Anwendungen, die unser Fungizid-Portfolio erweitern.
Resistenzbaustein gegen Septoria tritici
Kombiniert mit Wirkstoffmanagement
Bei Getreide vertrauen wir z. B. auf die Wirkung des Pflanzenschutzmittels Prochloraz als wichtiger Resistenzbaustein und Mittel gegen Septoria tritici. Darüber hinaus empfehlen wir ein Wirkstoffmanagement, das unterschiedliche Wirkstoffe mischt, um Resistenzen zu vermeiden, und Wirkungssicherheit bei der Anwendung garantiert – wie bei Azolen mit Strobilurinen.
Beim Pflanzenschutz zuverlässig beraten
umfassend informiert über Mittel, Wirkung und Behandlung
Die verschiedenen Pilzarten, die Anwendung des Pflanzenschutzmittels, die Möglichkeiten der Krankheitsbekämpfung, die Wirkungssicherheit bei breiter Zulassung sowie die sichere Anwendung selbst – die Fülle an erforderlichem Know-how im Hinblick auf Fungizide ist nahezu unerschöpflich. Daher ist für unsere Berater das persönliche Gespräch, die individuelle Beratung sowie der intensive Austausch mit Wissenschaftlern über Pilzkrankheiten sehr wichtig, um neueste Erkenntnisse für die Landwirtschaft direkt umzusetzen.
Aber auch unser Blog mit wertvollen Knowledge-Beiträgen wie Entwicklungszyklus von Septoria tritici oder Optimieren Sie Ihre Fungizidstrategie mit Kontaktfungiziden liefern Ihnen regelmäßige Informationen.
Pflanzenschutz: echte Team-Arbeit
von Forschung und Industrie – Behandlung gegen Rost, Mehltau und Septoria
Im Jahr 2007/2008 erreichten uns aus der schönen Provence leider schlechte Nachrichten: Das INRA, Institut National Recherche Agronomique, veröffentlichte seine Forschungsergebnisse: darin das Ergebnis, dass sich die Septoria-Stämme weiterentwickelt haben und die bisherigen Wirkstoffe bzw. Produkte zur Bekämpfung weniger effektiv sind. Daher kam schnell die Frage auf: Gilt das auch für Deutschland?
Eine Studie bei der Universität Kiel sollte uns bei ADAMA weiterhelfen. Der Verdacht bestätigte sich: auch bei uns bestehen die Stämme aus den schwer zu bekämpfenden R6-R8-Stämmen. Aber: genau diese Stämme reagieren sensibel auf das Mittel Prochloraz… eine Chance, wieder Herr über die Situation zu werden!
Als Kontaktfungizid hat sich FOLPAN 500 SC vor allem gegen die Blattdürre im Weizen bewährt. Als Multi-Site-Inhibitor wirkt Folpan sehr effektiv – bei geringem Resistenzrisiko.
Mit solchen Lösungen ist der Weg in Zukunft frei: Listen. Learn. Deliver.